Donnerstag, 11. November 2010

Innenausbau begonnen

Als die ersten Wagen der Potsdamer Elektrischen im Jahre 1907 das Werk der Waggonfabrik Gottfried Lindner in Ammendorf verließen, waren sie, ihrer Zeit entsprechend wahre Kunstwerke. Stilvolle Ornamente zierten den Wagen innen und außen.
Zusammen mit der Denkmalbehörde entwickelte der Verein "Historische Straßenbahn Potsdam e.V.", der sich den Wiederaufbau eines dieser ursprünglichen Fahrzeuge zur Aufgabe gemacht hat, ein Farbkonzept für den neuen-alten Wagen. Das Fahrzeug, dass unter der Nr. 9 eines Tages (und dieser Tag scheint nicht mehr in großer Ferne zu liegen) wieder durch Potsdam fahren soll, nimmt langsam Gestalt an. Wie der Verein auf seiner Homepage schreibt, hat der Innenausbau inzwischen begonnen.
Während der Wagen selbst derzeit in Mariazell/Österreich aufgebaut wird, entstehen einzelne Teile auch in der zukünftigen Heimat. Ein Schlosserei in Werder hat die beiden Umsetzgitter reproduziert, die die nicht zum Ausstieg vorgesehene Perronseite des Zweirichtungsfahrzeuges später abschließen sollen. Auch sind inzwischen weitere Originalteile Potsdamer Lindner-Wagen aufgetaucht. Ein Umschalthebel und Beschlagteile des 1959 nach Woltersdorf gelangten Wagens 107 werden den zukünftigen historischen Wagen bereichern.



Ein Bild vom originalen TW Nr.9 nach den Umbau mit geschlossenen Plattformen und der typischen Kakao-Lackierung der 20er und 30er Jahre. Der neue Wagen wird wieder in der ursprungslackierung zu sehen sein.


Dieses Bild von Ivo Köhler ist wohl das letzte Zeugnis eines Potsdamer Lindner-Wagens. Der 1908 gebaute Wagen Nr. 26 (1959 in 107) gelangte 1959 nach Woltersdorf, wo er die Nr. 8 erhielt. Bereits 1960 wurde er zum Arbeitswagen und war bis 1967 in Betrieb. Danach diente er bis ca. 1981 einem Kindergarten als Laube. Von eben diesem Wagen stammen die zuletzt aufgetachten Originalteile.

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