Donnerstag, 17. März 2011

Bedarf für Tram nach Teltow

Der Netzausbau für Potsdams Straßenbahn soll zukünftig auch in Richtung Teltow forciert werden. Neben dem stark umstrittenen Projekt zum Ausbau der Tram nach Golm, hat die ViP nun Bedarf für den Neubau nach Teltow angemeldet. Die traditionell hoch frequentierte Linie wird derzeit mit Bussen der Havelbus Verkehrsgesellschaft im 10-Minuten-Takt betrieben. Dass das ein Potential auch für die Tram ist, scheint für die ViP klar. Sollte die Analyse der Bundes- und Landesbehörden für die Strecke positiv ausfallen, könnte sich der Bund mit bis zu 75% an den Kosten von 50 bis 70 Mio. € für die Trasse beteiligen.

Offenbar sind auch die Gemeinden Kleinmachnow, Stahnsdorf und Teltow für die Idee zu haben. Gespräche mit den Bürgermeistern der Orte seinen jedenfalls positiv verlaufen, so Martin Weis, Geschäftsführer der ViP. Die Kreisverwaltung Belzig, die an Havelbus beteiligt ist, sieht die Sache naturgemäß anders. Ihr würden mit dem zu erwartenen Wegfall der Linien 601 und X1 erhebliche finanzielle Einbußen drohen.

Quelle: MAZ vom 16.03.2011.

Teltow war übrigens früher auch mit der Straßenbahn zu erreichen. Linie 96 war allerdings Teil des Berliner Straßenbahnnetzes.

Mittwoch, 16. März 2011

Golm-Tram weiter in der Kritik

Ein Nutzen des Ausbaus der Straßenbahn nach Golm sei auch für die dort angesiedelten Institute der Max-Planck-Gesellschaft und der Frauenhofer Gesellschaft nicht ersichtlich. Dies erklärten laut Angaben der heutigen MAZ die beiden Direktoren der Institute. Da sich die Verkehrsströme vor allem aus Berlin und dem Potsdamer Umland bilden, sei eine direkte Anbindung der Landeshaupstadt im vorgesehenen Maße nicht notwendig. Die Kosten-Nutzen-Rechnung fiele negativ aus und man fordere ein Gesamtkonzept für die Anbindung des Standortes.

Der Kreis der Gegner des Projektes wächst damit weiter. Bereits Anfang des Monats hatte sich eine Bürgerinitiative gegen den Bau der Tram ausgesprochen und auch die SPD in den betroffenen Ortsteilen ist gegen den Netzausbau. Ein Gutachten eines Ingenieurbüros im Auftrag der ViP hatte hingegen ergeben, dass die Tram kosteneffektiv gebaut und eingesetzt werden könne.

tram2000.blogspot hat heute eine Umfrage zu diesem Thema gestartet. In der Menüleiste rechts kannst Du abstimmen.

Dienstag, 15. März 2011

Polnische Tatras - Bilder aus Szczecin

Eine Fahrt ins polnische Szczecin lohnt sich allemal, hat sich doch das Bild der Straßenbahn in den letzten Jahren sehr gewandelt. Verschwunden sind die Gelenkwagen vom Typ Konstal 102Na und auch die deutschen GT6 (in Polen gerne "Helmut") genannt, sind heute Geschichte. Nichtsdestotrotz ist der Wagenpark weiter bunt und das nicht nur wegen der zahlreichen Lackierungsvarianten. Seit dem 01. Februar 2011 sind die Niederflurwagen der Firma Pesa auch in Szczecin zu Hause und ergänzen nun den Wagenpark aus polnischen Standardwagen 105Na und den ehemaligen Berliner KT4D und T6A2. Hier ein paar Eindrücke vom letzten Sonntag. Der Verkehr auf den Linien im Stadtzentrum ist übrigens auch an den Wochenenden sehr dicht.

Die Berliner T6A2 kommen sowohl in Traktionen als auch solo zum Einsatz. Hier der Zug aus 1209 und 1210 in der Bolesława-Krzywoustego.

Der Płac Rodła ist einer der Knotenpunkte im innerstädtischen Netz. Der Zug aus 1021+1022 wurde im Jahre 2008 modernisiert und trägt bereits die neue, inzwischen nicht mehr ganz frische Lackierung. Die neue Farbgebung ist übrigens Teil des neuen Stadtmarketing- und entwicklungskonzeptes "Szczecin 2050 - Floating Garden".

An der Uferpromenade auf Höhe der Langen Brücke (Most Długi) entstand dieses Bild einer 105Na-Traktion.

Die jüngste Serie im Wagenpark sind die Pesa 120Na, die derzeit auf den Linien 7 und 8 eingesetzt werden. Am 9.März erreichte der letzte von sechs bestellten Wagen Szczecin. Es sind die ersten Niederflurfahrzeuge in der Geschichte der Stadt. Hier Wagen 801 am Fuße der Księdza Kardynala Wyszyńskiego.

Einen nicht ganz so schmucken Eindruck macht dieser Zug aus zwei 105Na, der hier gerade die Dworcowa hinab fährt.

Nachfolgend noch einige Bilder vom Płac Rodła.
Hier ein polnischer Standartzug aus 762 und 763.


Reger Verkehr herrscht auch an Wochenenden. Man beachte die unterschiedlichen Lackierungsvarianten.

Zu den unterschiedlichen Hauslackierungen kommt auch noch die Berliner Lackierung hinzu. Hier der zweite Triebwagen des Zuges aus 209 und 210. Interessant ist der Übersteigschutz an der Kupplung.

Solo-T6A2 203 an einer der Haltestellen des Platzes. Das Überqueren der schwierigen Kreuzung dauert manchmal fast fünf Minuten - und das am Sonntag!

Nur wenig Substanz ist von der Altstadt geblieben, die 1944 zu fast 90% zerstört wurde. Am Fuße der beeindruckenden und frisch sanierten Katedra Świętego Jakuba (Jakobskathedrale) donnert KT4D 129 ins Tal.

Vor der Kulisse der Kościół Najświętszego Serca Pana Jezusa präsentiert sich KT4D 128. Die Liniennummern werden in vielen polnischen Betrieben traditionell auf großen Tafeln in Sichthöhe angebracht.

Zum Abschluss noch ein Bild vom Płac Rodła.
Zwei ehemalige Berliner in ihrer neuen polnischen Heimat.


Freitag, 11. März 2011

Konzept zur Entwicklung des Straßenbahnnetzes

Der Regionalverband Potsdam Mittelmark des Deutsche Bahnkunden-Verbands e.V. legte kürzlich ein Konzept für die Entwicklung der Potsdamer Straßenbahn vor. Vor allem die Studierenden der Universität Potsdam könnten von den Vorschlägen des Konzeptes profitieren. Mit dem Ausbau der Straßenbahn nach Golm und der Verlängerung der Tram zum Bahnhof Griebnitzsee, wären alle Standort der Hochschule mit der Straßenbahn erreichbar. Das gesamte Konzept kann hier heruntergeladen werden.

SPD Ortsverein Golm gegen Tramausbau

Breits am 09.03. sprachen sich während einer SPD Klausursitzung des Ortsvereins Eiche-Golm die Teilnehmer gegen den Ausbau der Tram nach Golm aus. Die SPD favorisiert eine Busrundlinie innerhalb der Orte und plädiert dafür, die Studenten der Universität mittels des von der IHK vorgeschlagenen Eisenbahnkonzeptes zu befördern. Die neue Buslinie solle die Ortsteile Eiche, Golm und Kuhfort mit dem neuen Palais und damit mit dem Potsdamer Innenstadtnetz verbinden. Die Kosten für die Tramtrasse würden die Buslinie über Jahre sicher decken können.

Quelle: SPD

Donnerstag, 10. März 2011

Widerstand gegen Golm-Tram

Nun bewahrheiten sich die Befürchtungen, die bereits kurz nach der ersten Veröffentlichung von Plänen für den Neubau einer Tramtrasse nach Golm geäußert wurden. Eine Bürgerinitiative von Anwohnern der möglichen Trasse wird heute nach PNN-Angaben um 18 Uhr zum ersten Mal im Eichener Bürgerhaus in der Kaiser-Friedrich-Straße 106 zusammenkommen.

Die Gründerin der Initiative Christiane Erning begründet die Kritik an der Straßenbahn mit den hohen Kosten für den Neubau der Trasse, die mögliche Überbauung von Privatgrundstücken und den „beträchtlichen Höhenunterschiede“, die zu überwinden seien. Auch schlägt sie alternativ entweder mehr Regionalzüge nach Golm vor oder auch die Prüfung einer alternativen Streckenführung „über das bislang vom öffentlichen Nahverkehr kaum erschlossene Bornim“.

Frau Erning selbst wird mit den Worten zitiert, sie sei eigentlich nicht gegen Straßenbahnen, sie hält Trams sogar für ökologisch sinnvoll, die aber nur an dafür passenden Straßen.

Ohne die Versammlung und ihr Ergebnis im Vorfeld zu kritisieren, kommt doch die Ahnung auf, dass es sich hier um die privaten Interessen von Bürgern geht, die sich um die Ruhe in ihrem Dorfe sorgen. Die geplante Trasse würde alerdings die Hauptstraße des Ortes nicht benutzen und nach derzeitigen Plänen über vorhandenes Acker- bzw. Weideland führen. Dass „erhebliche Höhenunterschiede“ überwunden werden müssten, scheint ein Argument, dass in der nur wenig von Gebirgen geprägten Landschaft Potsdams etwas fadenscheinig wirkt. Potsdams Tram erklomm vor Jahren den Brauhausberg und wird sicher auch die Alpen um Golm meistern können. Eine Alternativroute muss natürlich geprüft werden (und wurde auch schon geprüft), aber hinter einer solchen Forderung sollte nicht der Wunsch nach einer Verlagerung des Problems stecken, sondern nur der Mehrwert für die Fahrgäste. Bleibt nur zu hoffen, dass sich auch eine Bürgerinitiative ProTram gründen wird.

Freitag, 4. März 2011

Gleisbauarbeiten am Platz der Einheit

Wie der Verkehrsbetrieb Potsdam mitteilt, muss aufgrund von Gleisbauarbeiten im Bereich der Haltestelle Platz der Einheit/West der Tramverkehr auf den Linien 91, 92, 94 und 96 am Samstag, 12.03.2011, in der Zeit von 7.00 bis 16.00 Uhr (voraussichtlich), umgeleitet werden.

Die Linien 91, 92 und 96 verkehren von der Haltestelle Alter Markt kommend über Platz der Einheit/Am Kanal zur Haltestelle Platz der Einheit/Nord und von dort weiter planmäßig in Richtung Bhf Pirschheide, Kirschallee bzw. Viereckremise. Die Haltestelle Platz der Einheit/West wird nicht bedient.

Die Linie 94 verkehrt von der Haltestelle Burgstr./Klinikum kommend zur Haltestelle Platz der Einheit/Nord und von dort weiter planmäßig in Richtung Schloß Charlottenhof. Die Haltestellen Platz der Einheit/Am Kanal und Platz der Einheit/West werden nicht bedient.

Die jeweiligen Gegenrichtungen der genannten Linien sind von den Umleitungen nicht betroffen und verkehren planmäßig.

Donnerstag, 3. März 2011

Russische Internet-Datenbank für den elektrischen Nahverkehr

Die inzwischen bei Nahverkehrsfreunden in ganz Europa bekannte Datenbank www.transphoto.ru ist wohl eine der größten und vor allem bestorganisiertesten Datenbanken zum Thema Nahverkehrsphotos im ganzen Netz. Hier finden sich Bilder aus allen Ländern und Städten der Welt, die elektrische Nahverkehrsmittel betreiben. Russland ist natürlich aufgrund der Heimat der Datenbank besonders stark repräsentiert, doch Freunde von Straßenbahn und Obus werden auch außerhalb riesige Bildermengen finden.

Da die Datenbank vom Mitmachen lebt, kann nur allen, die ihre Bilder von Tram, S- und U-Bahnen oder Trolleybussen nicht nur für sich behalten wollen, wärmstens empfohlen werden, ihre Schätze hier zu präsentieren.



Der erste Blick auf die Homepage mag den Leser, der des Russischen nicht mächtig ist erschrecken, doch mit einem Klick auf die Flagge seiner Wahl (rechts oben), findet sicher jeder schnell eine Sprache, die ihm verständlich ist. Man muss nicht angemeldet sein, um sogleich über die Auswahl auf der rechten Seite in die Bilderwelten des Landes bzw. der Stadt seiner Wahl einzutauchen.


Die Stadtseite präsentiert sogleich die vorhandenen Nahverkehrsmittel und auch jene, die längst nicht mehr vorhanden sind (in unserem Beispiel den Obus in Potsdam). Auf der rechten Seite ganz aktuell die letzten vier eingestellten Bilder. Links zu externen Seiten zum Thema finden sich hier ebenfalls.

Besonders informativ: die Fahrzeuglisten. Nicht immer sind sie gut gepflegt, aber der aktuelle Wagenpark wird fast immer wiedergegeben. Angemeldete User können zur Vervollständigung beitragen. Ein absolut unterstützenswertes Projekt.