Donnerstag, 27. September 2012

Schwarzer Tag in Potsdam - Unfallserie bei der Straßenbahn

Der letzte Dienstag war ein schwarzer Tag für Potsdam Straßenbahnen. Eine Unfallserie mit einem Toten und vier Verletzten nahm ab 15:00 Uhr ihren Lauf, als in der Ricarda-Huch-Straße (Haltestelle Hirtengraben) eine bislang noch unbekannte Frau unachtsam die Gleise betrat. Um einen Zusammenprall zu vermeiden, musste der Tramfahrer eine Notbremsung einleiten.  Während die Passantin sich unverletzt und schnell vom Unfallort entfernte, stürzte in der Bahn der Linie 98 eine Frau mit ihrem dreijährigen Sohn. Beide wurden durch verletzt.

Eine Stunde später, gegen 16:10 Uhr, konnte der Fahrer eines Zuges der Linie 93 den Zusammenprall mit einer ebenfalls unaufmerksamen 16jährigen nicht mehr verhindern, die an der Haltestelle Waldstraße die Gleise überquerte. Sie wurde von der bahn angefahren und brach sich dabei den Arm.

Der folgenschwerste Unfall des Tages ereignete sich allerdings an der Haltestelle Hans-Albers-Straße. Nach einer Streitigkeit unter Jugendlichen kam es zu einer Verfolgungsjagd, die ein offensichtlich alkoholisierter 25jähriger mit dem Leben bezahlte. An der Haltestelle kam er ins Straucheln und geriet dabei unter den Zug der Linie 98 (150+250). Trotz eingeleiteter Notbremsung wurde der junge Mann überrollt und starb noch am Unfallort. Zur Bergung des Toten musste der Tatrazug getrennt und Wagen 150 angehoben werden.

Bei allen drei Unfällen sind die Fahrer nach bisherigen Erkenntnissen unschuldig.

Auf Anfrage der PNN teilte die Polizei mit, dass die Zahl der Straßenbahnunfälle in den vergangenen Jahren konstant geblieben sei. „So habe es 2010 und 2011 jeweils 79 Unfälle gegeben, bei denen Straßenbahnen beteiligt gewesen sind. 2010 habe es 18 und ein Jahr später 21 Verletzte gegeben, darunter acht Schwerverletzte. Bis zur Unfallserie vom Dienstag seien die Zahlen in diesem Jahr sogar rückläufig gewesen: Denn bis Anfang der Woche seien 52 Tram-Unfälle mit 13 Leicht- und einem Schwerverletzten registriert worden“. Der letzte tödliche Unfall ereignete sich 2007, als ein Jugendlicher nach einer Veranstaltung im BUGA-Park aus der offenen Tür eines anfahrenden Straßenbahnzuges stürzte.

Weitere Informationen und Bilder:

MAZ, PNN, RBB (ab Minute 9:92)

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